Stand: 13.11.2025

Der Schlachthof Landshut ist seit vielen Jahren ein zentraler Bestandteil der regionalen Wertschöpfungskette und von enormer Bedeutung für die bäuerlichen Betriebe in Südbayern. Für unsere Landwirte, unsere Tiere und unsere Region ist der Standort unverzichtbar – wirtschaftlich, strukturell und emotional.

Als Ringgemeinschaft, deren Mitglied auch die Erzeugergemeinschaft Südbayern (EG Südbayern) ist, beobachten wir die aktuelle Situation mit großer Aufmerksamkeit. Wir wissen um die Wichtigkeit dieses Schlachthofs: kurze Transportwege, planbare Abläufe, Tierwohl, hochwertige Produkte und die Existenz zahlreicher bäuerlicher Familienbetriebe hängen davon ab.

 

Regionale Strukturen sichern statt zerstören

Mit einer Kapazität von bis zu 21.000 Tieren pro Woche ist Landshut nicht nur der größte, sondern auch einer der modernsten Schlachtstandorte in Bayern. Gerade für die Schweinehalter in Niederbayern bedeutet der Standort planbare, tiergerechte Abläufe und kurze Wege – Vorteile, die in dieser Form kaum zu ersetzen sind. Eine Schließung würde nicht nur rund 137 Arbeitsplätze kosten, sondern auch hunderten bäuerlichen Familienbetrieben die wirtschaftliche Grundlage entziehen. Die kurzfristigen Verwerfungen am Markt würden sowohl Tierwohl, Tierschutz und nicht zuletzt außerordentlichen wirtschaftlichen Schaden anrichten. Allein die zusätzlichen Transportkosten je Schwein (bis zu 10€) würden die Konkurrenzfähigkeit in einem derzeit schwierigen Markt implodieren lassen.

 

Schwierige Entscheidungen in schwierigen Zeiten

Die EG Südbayern steht hinter der regionalen Wichtigkeit des Standortes, musste jedoch eine Entscheidung treffen, ob sie den aktuellen Verlust weiter finanzieren will und kann. Die jetzige Situation – der Standort bleibt am Netz – ermöglicht es der gesamten Branche Luft zu holen und geschlossen eine Weiterführung in Kooperation mit der EG Südbayern zu finden. Letztlich hängt der Erfolg von dem Eigentümer und dem Verhandlungsgeschick aller Akteure ab, eine sinnvolle gemeinsame Lösung zu finden. Kurzfristige Ziele müssen wohl hintenangestellt werden, es geht darum eine tragfähige und langfristig intelligente Struktur zu finden.

 

Bayerischer Schweinehaltungsförderungsfonds

Erfreulicherweise hat die Branche – allen voran der Bayerische Bauernverband – die Vorschläge aus der Ringgemeinschaft um den Vorsitzenden, Herrn Stephan Neher, sehr ernst genommen. Das Vorbild des Milchförderfonds ist derzeit in der Umsetzung und kann nicht nur die Situation in Landshut entschärfen. Eine derartige gemeinschaftliche Mammutaufgabe kann nur von vielen Schultern getragen werden. Kurzfristig soll dieser Fonds die Situation in Landshut schützen, mittel- und langfristig ist es eine absolute Traumlösung. Seit Jahren schwebt die ASP-Bedrohung (und weitere Seuchen) wie ein Damoklesschwert über der Schweinehaltung Bayerns. Es könnte unmittelbar und überall einschlagen. Dieser Fonds schafft die Möglichkeit handlungsfähig zu werden. Wir sind stolz diesen Ansatz – der im Wesen auch dem des Heimatversprechens entspricht – Vorschub gegeben zu haben. Jetzt hängt alles davon möglichst zeitnah eine positive Entwicklung in den Gesprächen aufzeigen zu können. Die Mitarbeiter in Landshut, die Landwirte und auch die gesamte Branche würden von zügigen Fortschritten profitieren. Die Ringgemeinschaft steht Gewehr bei Fuß und unterstützt mit all seinem Netzwerk.

Der Fonds soll aus Beiträgen aller bayerischen Schweinehalter finanziert werden und dazu beitragen, die Funktionsfähigkeit der Wertschöpfungskette Schweinefleisch langfristig zu sichern.

Ziel ist die Förderung der Schweinefleischerzeugung, die Unterstützung des Absatzes regionaler Erzeugnisse sowie die Stärkung regionaler Strukturen – insbesondere in Krisenzeiten. Die Ringgemeinschaft wird aktiv daran mitwirken, dass der Fonds gegründet und zügig arbeitsfähig wird.

 

 

Gespräche zur Zukunft der Schlachthofstruktur in Bayern

In letzter Zeit haben sich hochrangige Gespräche zur Zukunft der Schlachthofstruktur in Bayern intensiviert.
Staatsministerin Michaela Kaniber, Staatsminister Hubert Aiwanger, BBV-Präsident Günther Felßner, BBV-Tierhaltungspräsident Günther Jäger, Landesinnungsmeister Georg Ammon (Bayerisches Fleischerhandwerk), Vorsitzender des Bayerischen Vieh- und Fleischhandelsverbandes Bernhard Gasteiger, Vorsitzender der Ringgemeinschaft Bayern Stephan Neher sowie Vorsitzender des Fleischprüfring Bayern Gerhard Stadler und viele weitere wichtige Akteure sind im Austausch. Im ersten Moment ging es darum eine Katastrophe mit dem sich bereits jetzt aufbauenden Schweinestau abzuwenden. Mittelfristig geht es um eine funktionierende Struktur in gesamt Bayern, die langfristig von der gesamten Branche gestützt wird. Der bayerische Schweinehaltungsförderungsfonds spielt eine zentrale Rolle, aber auch viele kleine Zahnräder werden zum Gelingen beitragen. Die Ringgemeinschaft versucht über das Projekt PulledPork – nachfragegesteuerte Schweinefleischerzeugung begleitend zu unterstützen und der zukünftigen Struktur in Bayern Werkzeuge anzubieten, dass sowohl die einzelnen Standorte, aber auch die gesamte bayerische Schweinebranche davon profitieren kann.

Die geschlossene Einigkeit, dass die Schlachthofstruktur einen unverzichtbaren Beitrag zur Ernährungssicherung leistet und die Stärkung der heimischen Schlachtkapazitäten einen hohen Stellenwert besitzt – insbesondere vor dem Hintergrund rückläufiger Tierbestände und der ungewissen Zukunft der bisherigen Vion-Schlachthöfe in Süddeutschland, sollte der aktuellen Situation den nötigen Vorschub leisten.

Alle Beteiligten erklärten, in den kommenden sechs Monaten gemeinsam Lösungen zu erarbeiten – etwa durch:

  • die Bildung strategischer Allianzen,
  • die Senkung von Kosten (z. B. amtliche Gebühren),
  • ergänzende Fördermöglichkeiten für tierschutzrelevante Bereiche wie Anlieferung, Tierhandling oder Zerlegung und Kühlung,
  • Investitionen in technische Anlagen (z. B. Abwasser, Energieeffizienz) sowie
  • die Digitalisierung und Vereinfachung amtlicher Prüfprozesse, um Betrieben die Möglichkeit zur Fortführung und Reinvestition zu geben.

Alle Beteiligten sehen darin eine realistische Chance, die notwendige Ernährungssicherung wirtschaftlich sinnvoll und beihilferechtlich zulässig zu gewährleisten.

Appell an Politik, Gesellschaft und Wirtschaft

Die Ringgemeinschaft fordert Politik, Verbände und Gesellschaft auf, jetzt gemeinsam Lösungen zu finden, damit der Schlachthof Landshut erhalten bleibt. Wenn regionale Wertschöpfung und Tierwohl politisch gewollt sind, braucht es konkrete Unterstützung – finanziell, strukturell und gesellschaftlich – sowie die zügige Gründung des Schweinehaltungsförderungsfonds.

Nur wenn alle an einem Strang ziehen – Erzeuger, Verbände, Politik und Förderinstitutionen – kann der Schlachthof Landshut auch künftig das bleiben, wofür die gesamte organisierte bayerische Schweinehaltung steht:
Ein Garant für Tierwohl, Regionalität und bäuerliche Zukunft.

 

Gruppenbild 2

 

Treffen der Ringgemeinschaft Bayern e.V. und der Schweinehaltung Österreich im Berchtesgadener Land

Am 30. und 31. Oktober 2025 trafen sich Vertreterinnen und Vertreter der bayerischen und österreichischen Schweinebranche zum jährlichen Austausch in Ainring. Die Veranstaltung, organisiert von der Ringgemeinschaft Bayern e.V. und der Schweinehaltung Österreich, bot eine wertvolle Plattform für den fachlichen Dialog über aktuelle Herausforderungen und Zukunftsperspektiven der Schweinehaltung in beiden Ländern.

Gemeinsame Herausforderungen – gemeinsamer Weg

Die Strukturen der Schweinehaltung in Bayern und Österreich ähneln sich stark – das macht den Austausch besonders wertvoll. Gerade in Zeiten weltpolitischer Unsicherheiten und wachsender Tierseuchengefahren ist eine enge Zusammenarbeit unerlässlich, um gemeinsam Lösungen zu entwickeln und voneinander zu lernen, betonte Stephan Neher Vorstandsvorsitzender der Ringgemeinschaft Bayern.

Tag 1: Tierseuchen, Emissionsvorgaben und Preisbildung im Fokus

Nach der Begrüßung durch Stephan Neher und Franz Rauscher (Schweinehaltung Österreich) eröffnete Dr. Ulrich Wehr vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz mit einem Vortrag zur aktuellen Großwetterlage Tierseuchen. Im Fokus standen die Afrikanische Schweinepest (ASP) und die Maul- und Klauenseuche (MKS) – deren Verbreitung, Fallzahlen und Bekämpfungsstrategien, insbesondere in Bayern. Dr. Kerstin Seitz von der Landwirtschaftskammer Österreich ergänzte die Perspektiven aus Österreich und EU.

Johannes Reichenspurner von der Erzeugergemeinschaft Südbayern stellte die vertraglich geregelte Abnahmegarantie im Seuchenfall vor. Dabei wurde deutlich: Eine Verbringung von Schweinen aus Sperrzonen ist nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich, beispielsweise durch die Teilnahme am Freiwilligen Status-Verfahren ASP, einem Früherkennungsprogramm zur Überwachung der Tiergesundheit.

Weitere Schwerpunkte von Johannes Reichenspurner

Neben den Seuchenthemen informierte Reichenspurner über aktuelle Entwicklungen in der Initiative Tierwohl (ITW) und die Umsetzung des Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes (THKG). Er stellte die Programme der Handelsstufe HF3 vor, die von EDEKA, REWE und Kaufland unterstützt werden, und erläuterte die Fördermöglichkeiten über das Bundesprogramm Tierwohl (BUT) sowie BayProTier.

Ein weiterer Schwerpunkt war die Industrieemissionsrichtlinie (IE-Richtlinie 2010/75/EU). Karin Pöhlmann von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) verdeutlichte die weitreichenden Auswirkungen auf die Tierhaltung:

  • Strengere Anforderungen an Stallbau und Abluftreinigung
  • Erhöhte Dokumentationspflichten und Umweltauflagen
  • Hohe Investitionen in Technik und Infrastruktur
  • Längere Genehmigungsverfahren

DI Dr. Horst Jauschnegg (Landwirtschaftskammer Steiermark) beleuchtete die Umsetzung aus österreichischer und europäischer Sicht. Besonders problematisch seien auch hier beispielsweise:

  • Umfangreiche Genehmigungsverfahren
  • Hohe Kosten für Planungsunterlagen und Gutachten
  • Erhöhte Anforderungen an Transparenz und Dokumentation

Im Themenblock Preisbildung präsentierten Dr. Hans Schlederer und DI Johann Stinglmayr (VLV) Methoden zur Marktbeobachtung und Datenerhebung. DI Stinglmayr erklärte die Berechnung und Veröffentlichung des Ferkelpreises. Der Sauenplaner – ein digitales Werkzeug zur Datenerfassung – ist für Mitgliedsbetriebe verpflichtend, wobei der Datenschutz strikt eingehalten wird.

Mario Flemm (EG Franken-Schwaben) stellte die Preisbildungsmodelle für Ferkel und Mastschweine in Bayern und Deutschland vor. Martin Heudecker (Ringgemeinschaft Bayern) brachte einen Vorschlag für einen fairen Ferkelpreis ein – basierend auf einer Bachelorarbeit im Rahmen des Projekts Heimatversprechen.

Tag 2: Regionalität und Marktstruktur im Mittelpunkt

Der zweite Tag begann mit der Vorstellung des Projekts Heimatversprechen durch Martin Heudecker. Das Projekt zielt auf eine stärkere Datenvernetzung, transparente Vermarktung und eine glaubwürdige Kommunikation entlang der gesamten Wertschöpfungskette Schwein. Besonders das Thema Datenvernetzung stellte das Projektteam vor große Herausforderungen. Weitere Informationen finden Sie unter: www.heimatversprechen.bayern. Projektende ist der 30.11.2025 – wie es danach weitergeht, ist noch offen. In der anschließenden Diskussion wurde deutlich: Regionale Herkunft, Transparenz und Glaubwürdigkeit sind zentrale Bausteine für die Zukunft der Schweinehaltung.

Im Marktbericht beleuchtete Willi Wittmann die Strukturentwicklung der Schweinehaltung und die aktuelle Situation der Schlachthöfe in Bayern. Wittmann sprach offen über die wirtschaftlichen Herausforderungen: Die Verluste des Schlachthofs Landshut sind ein Jahr nach der Übernahme weiterhin hoch – eine Schließung oder ein Verkauf wird ernsthaft geprüft.

Ergänzende Perspektive von Dr. Hans Schlederer

Dr. Schlederer gab einen detaillierten Überblick über die Schlachthofstruktur in Österreich und die aktuellen Diskussionen zur Stallbauweise, insbesondere zu Spaltenböden.

Fazit und Ausblick

Das Treffen verdeutlichte die zentrale Bedeutung des grenzüberschreitenden Dialogs zwischen Bayern und Österreich – nicht nur wegen Tierseuchen und neuen gesetzlichen Vorgaben, sondern auch aufgrund tiefgreifender struktureller Veränderungen.

Die Branche steht dabei vor zwei großen Herausforderungen:

1. Konsolidierung der Schlachthofstruktur – sie gefährdet regionale Vielfalt und führt zu längeren Transportwegen sowie höheren Kosten für Landwirte.

2. Datenvernetzung entlang der Wertschöpfungskette – Projekte wie Heimatversprechen zeigen, wie digitale Lösungen Transparenz schaffen, Prozesse effizienter machen und die Position gegenüber Handel und Politik stärken können.

Die Zukunft der Schweinehaltung hängt davon ab, wie gut es gelingt, Regionalität, Wettbewerbsfähigkeit und Digitalisierung miteinander zu verbinden.

AgE - Die Frist für Anträge auf investive Förderung im Rahmen des Bundesprogramms Umbau Tierhaltung (BUT) wird verlängert. Das hat das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMLEH) am 31.10. offiziell bestätigt. Anträge können nunmehr noch bis zum 31. August 2026 bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) eingereicht werden. Bislang war der 30. April 2026 letzter Termin. Anträge auf Zuwendung für die laufenden Mehrkosten können wie bislang noch bis zum 31. März 2028 gestellt werden. Mit der Neuregelung geht das Agrarressort auf die Kritik aus der Landwirtschaft an der Entscheidung ein, das BUT kurzfristig auslaufen zu lassen. Sowohl Sauenhalter als auch Mäster hatten darauf hingewiesen, dass die vorgesehene Frist zumeist nicht ausreiche, um die als Fördervorausset-zung notwendige Baugenehmigung zu erhalten. Der Forderung, dass stattdessen bereits der Bauantrag reichen sollte, wurde nicht stattgegeben. Mir ist bewusst, dass es Zeit und Fleiß braucht, um eine Baugenehmigung zu erhalten, räumte Minister Alois Rainer ein. Sein Wunsch sei, dass Landwirtinnen und Landwirte, die vom auslaufenden Bundesprogramm Umbau Tierhaltung profitieren wollen, dies auch tun können. Daher werde die Antragsfrist verlängert. (Quelle: BRS-Information 44/2025)

BRS-Newsletter 42/2025 vom 24.10.2025: Im Oktober 2025 wurde erstmals im aktuellen Seuchengeschehen das Blauzungenvirus vom Serotyp 8 (BTV-8) in Bayern nachgewiesen. Betroffen ist ein Rinderbestand im Landkreis Berchtesgadener Land. Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) konnte das Virus im Rahmen der regelmäßigen Monitoring-Untersuchungen feststellen.

Zum Schutz anderer Regionen werden die Verbringungen empfänglicher Tiere (z. B. Rinder, Schafe, Ziegen) aus den Regierungsbezirken Oberbayern und Niederbayern eingeschränkt. Für Tiertransporte aus diesen Gebieten gelten ab sofort bestimmte EU-rechtlich vorgegebene Verbringungsregelungen, etwa zu Untersuchungen oder Impfungen.

Die entsprechenden Bestimmungen sind auf der Website des LGL abrufbar unter:
www.lgl.bayern.de/tiergesundheit/tierkrankheiten/virusinfektionen/blauzungenkrankheit/bt_verbringung_nach_bayern.htm

Die Blauzungenkrankheit betrifft Wiederkäuer und kann insbesondere bei Schafen schwer verlaufen. Für Menschen besteht keine Infektionsgefahr.
Die Impfung mit einem serotypspezifischen Impfstoff gilt als wichtigste Maßnahme, um Tierverluste und wirtschaftliche Schäden zu verhindern.

Aktuelle Informationen stellt das LGL unter folgendem Link bereit:

www.lgl.bayern.de/tiergesundheit/tierkrankheiten/virusinfektionen/blauzungenkrankheit

 

 

Der Bayerische Bauernverband hat sich gemeinsam mit zahlreichen Organisationen rund um Tierhaltung und Fleischerzeugung an Bundesminister Rainer gewendet mit aktuellen Anliegen zur geplanten Novelle des Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes.
Gemeinsam fordern BBV, die Ringgemeinschaft, die EG Südbayern, die EG Franken-Schwaben, die VVG Bayern sowie das Bayerische Fleischerhandwerk, der Bayerische Vieh- und Fleischhandelsverband, LKV und Fleischprüfring, dass aus-ländische Ware unbedingt in die Kennzeichnungspflicht mit einbezogen werden muss. Außerdem muss unnötige Bürokratie vermieden und bewährte Systeme der Wirtschaft miteinbezogen werden. Zur Praktikabilität am Markt ist es zudem erforderlich, das so genannte Downgrading von Produkten zu ermöglichen.
Um eine glaubwürdiges Gesamtkonzept für Tierhalter und Verbraucher aufzustellen, reicht es aber nicht, nur das Tierhaltungskennzeichnungsgesetz zu reformieren. Bei einem Ausbau der verpflichtenden Kennzeichnung muss die Herkunft an erster Stelle stehen. Die Unterzeichner betonen: Eine verpflichtende Tierwohlkennzeichnung ohne Herkunftsangabe brauchen wir nicht.
Gleichzeitig bedarf es auch eines Förderansatzes für Betriebe, die in höhere Tierwohlstufen investieren. Nach der Entscheidung zum Ende des Bundesumbauprogramms für die Tierhaltung (BUT) ist nun schnell ein neuer, verlässlicher und lückenlos anschließender Ansatz über den Rahmen der Gemeinschaftsstruktur Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) kombiniert mit praxistauglichen und mehrjährig finanzierten Länderprogrammen nötig.

Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz stellt auch im Jahr 2026 weiterhin Mittel zur Bezuschussung der Blauzungen-Impfung (BTV-3) bereit. Die Organisation der Zuschüsse erfolgt wie bisher über die Bayerische Tierseuchenkasse.

Für jede durchgeführte Impfung empfänglicher Tiere wird das Ministerium die Kosten mit 1,00 Euro pro Impfung unterstützen. Damit bleibt ein wichtiger Anreiz für Tierhalter bestehen, ihre Bestände durch eine vorbeugende Immunisierung zu schützen.

Hintergrund ist das nach wie vor dynamische Ausbreitungsgeschehen. Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKO Vet) spricht weiterhin eine dringende Empfehlung für die Impfung empfänglicher Arten aus. Ziel ist es, die Impfquote deutlich zu erhöhen und damit die bayerischen Bestände wirkungsvoll zu schützen.

Tierhalterinnen und Tierhalter werden daher ausdrücklich aufgerufen, von den vorhandenen Impfstoffen Gebrauch zu machen. Anträge zur Gewährung des Zuschusses können direkt bei der Bayerischen Tierseuchenkasse gestellt werden.

Das Staatsministerium bedankt sich in seinem Schreiben an den Verband für die Mithilfe bei der Prävention einer weiteren Ausbreitung der Blauzungenkrankheit und betont die Bedeutung der gemeinsamen Zusammenarbeit von Tierhaltern, Verbänden und Behörden.

Die Antragstellung des Bayerischen Förderprogramms Tierwohl (BayProTier) läuft seit 01.06.2025. Die Landwirte können wie gewohnt über iBALIS bis zum 30.06.2025 ihren Förderantrag stellen. Alle Informationen rund um dieses Programm finden Sie im Förderwegweiser, der unter folgendem Link hinterlegt ist:

www.stmelf.bayern.de/foerderung/bayerisches-programm-tierwohl-bayprotier/index.html

 

Aktuelle Informationen zum MKS-Ausbruchsgeschehen finden Sie hier:

Wie Sie sicher bereits mitbekommen haben, haben die beiden spanischen Impfstoffe gegen BTV-3 Syvazul BTV 3 und Bluevac-3 in dieser Woche eine Zulassung erhalten. Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie in der Sonderinfo:

Der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir ermutigt Rinder-, Schaf- und Ziegenhalterinnen und -halter dazu, ihre Tiere gegen das Blauzungen-Virus (BTV 3) zu impfen. Zur besseren Information der tierhaltenden Betriebe hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) den betroffenen Verbänden jetzt eine Hilfestellung an die Hand gegeben: In einem neuen Merkblatt zur Blauzungenkrankheit wird über alle Aspekte rund um die Infektion und die Impfung aufgeklärt.

Auch die Ringgemeinschaft beteiligt sich mit weiteren Verbänden an einem Impfaufruf. Lesen Sie mehr unter:

 






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