Die Ringgemeinschaft Bayern e.V. informiert zum aktuellen ASP-Status.
Die Afrikanische Schweinepest / ASP
ist in Brandenburg bei Wildschweinen festgestellt worden.
Die Ringgemeinschaft Bayern e.V. informiert zum aktuellen ASP-Status.
Das Friedrich-Loeffler-Institut hat den ASP-Befund bestätigt. Die Seuche ist für den Menschen ungefährlich und Hausschweinbestände sind von der Seuche bisher nicht betroffen.
21.09.2020 Poing/Grub – Seit dem 10.09.2020 wurden mehrere Wildschwein-Kadaver (bisher 13) im Landkreis Oder-Spree in Brandenburg entdeckt. In Abstimmung mit dem Bundesministerium ist eine vergrößerte Sperrzone eingerichtet und der ASP-Notfallplan aktiviert worden, dazu gehört auch die laufende Abstimmung mit allen Bundesländern.
Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit bis die ASP die Ländergrenze nach Deutschland überspringt und deshalb wurden bereits im Vorfeld Absicherungsmaßnahmen ergriffen und das Thema Biossicherheit in der Hausschweinhaltung massiv erhöht. Um damit einen
existenziellen Schaden von den Schweinehaltern abwenden zu können und gleichzeitig die regionale Schweinfleischerzeugung (Zucht und Mast) abzusichern.
Deshalb ruft die Ringgemeinschaft Bayern die Politik auf Bundes- und Landesebene dazu auf, sogenannte weiße Zonen
(Wildschwein freie Korridore entlang von Risikogebieten) zu errichten und die Jagdmöglichkeiten entsprechend umgehend anzupassen.
Der Seuchenausbruch in der Wildschweinpopulation, hat bereits jetzt bedrohende Auswüchse für die Schweine haltenden Betriebe in ganz Deutschland und damit auch Bayern angenommen.
Die Preisnotierung in Deutschland wurde proaktiv für Schlachtschweine unter 1,30 € pro kg Schlachtgewicht (SG) massiv abgesenkt. Einige Drittländer haben die Einfuhr, trotz der ASP-Freiheit der Hausschweine in Deutschland, bereits reduziert oder ganz beendet.
Die massive Marktpreisreduzierung ist nicht allein auf den Ausbruch der ASP zurückzuführen. Nur 5 bis 10% der Schweinefleischproduktion werden nach Asien/China exportiert, darunter auch viele Teilstücke, die in Europa nicht vermarktet werden können.
Dies würde lediglich einen Preisrückgang von 5 – 10 € je Schlachtschwein zur Folge haben. Der Schweinepreis wurde jedoch um 20Ct/kg zurückgenommen und somit gibt es derzeit keinen nachvollziehbaren und realistischen Grund die Preise noch weiter zu reduzieren. Die Fleischqualität und die Haltungsbedienungen der deutschen Schweine setzen Standards und die Nachfrage nach Schweinefleisch ist weiterhin, gerade wegen vieler ASP Fälle in Asien, weltweit sehr hoch. Die Ringgemeinschaft ist überzeugt, dass der Tiefpreis
erreicht ist, um damit auch allen betroffenen Schweinehaltern eine Perspektive für die Zukunft geben zu können.
Wenn alle Marktteilnehmer besonnen agieren und die Politik schnellstmöglich Verhandlungen mit den Exportmärkten führt, sollte eine gewisse Markterholung möglich sein.
Solidarität und Besonnenheit muss von allen Marktteilnehmern eingefordert und erbracht werden. Das bayerische Metzgerhandwerk hat den ersten Schritt gemacht und ruft seine Mitglieder dazu auf die bisherigen Schweinepreise weiter zu bezahlen, einzelne Lebensmitteleinzelhändler bezahlen weiterhin auch die letzte Preisfeststellung vor der ASP
von 1,47€/kg Schweinefleisch. Dafür möchte sich die Ringgemeinschaft Bayern im Namen aller Mitgliedsbetriebe sehr herzlich bedanken. Die bayerischen Fleischerzeugerringe haben sich als Veredelungsringe in der Zucht und Mast immer einer nachhaltigen und tierwohlgerechten Schweinehaltung verpflichtet und entwickeln diese entsprechend den gesellschaftlichen Erwartungen stetig weiter.
Stephan Neher, Vorstandsvorsitzender der Ringgemeinschaft Bayern appelliert deshalb an alle Marktteilnehmer weiter besonnen vorzugehen und ruft die Branche zur Geschlossenheit in dieser schwierigen Zeit auf. Die Zukunft der Schweinehaltung in Bayern liegt in den Händen aller Marktteilnehmer, der Politik und der Verbraucher.
Für den schnellen Leser:
Hausschweinebestände sind in Deutschland nicht betroffen, die Vorgaben zur Biosicherheit auf den Betrieben greifen.
Die Seuche ist für den Menschen ungefährlich aber durch Unachtsamkeit im Umgang mit Lebensmitteln kann der Mensch zur Verbreitung der Seuche beitragen.
Weitere Preisabschläge beim Schweinefleisch sind nicht nachvollziehbar und eine Marktstabilisierung ist zu erwarten. Solidarität von allen Marktbeteiligten wird eingefordert.
Die Zucht und Mast sollte von den bäuerlichen Betrieben nicht unterbrochen werden, damit weiterhin ausreichend regionale bayerische Schweinefleischprodukte zur Verfügung stehen.